[Panagiotopoulos] Insights into the origin of a Mediterranean biodiversity hotspot based on palynological and biomarker analyses of Lake Ohrid sediments from Early Pleistocene (> 1.2 Ma)

German Title: Einblicke in die Entstehung eines mediterranen Biodiversitäts-Hotspots auf Basis palynologischer und Biomarker-Analysen von Sedimenten des Ohrid-Sees aus dem Unteren Pleistozän (> 1,2 Ma)

Abbreviation: 362

Current Status: approved


Main Applicant:Dr. Konstantinos Panagiotopoulos


Resources Recipient


Other Persons


Conveyor Begin: 1 January, 2016
Conveyor End: 31 December, 2017
Conveyor Duration:
Year: 2016


Description

Die Biodiversitäts-Hotspots im Mittelmeerraum, so wie die heutige Ohrid-Region, werden üblicherweise mit südlichen Baumrückzugsgebieten während der Glaziale assoziiert. Bisherige paläobotanische Untersuchungen lassen darauf schließen, dass der SW Balkan den Baumarten der gemäßigten Zone in den letzten fünf Klimazyklen als  Rückzugsraum diente. Ziel des Forschungsprojektes ist es, mittels hochaufgelöster palynologischer, Holzkohle- und Biomarker- Analysen die Ursprünge der Pflanzen- Biodiversität in einem südlichen Rückzugsraum zu untersuchen und Veränderungen von terrestrischen und aquatischen Ökosystemen als Reaktion auf Klimaschwankungen  während des Unteren Pleistozäns im Ohrid-Becken zu rekonstruieren. Unsere bisherigen Kenntnisse der Entwicklung von Klima und Flora während dieser Periode im  Mittelmeerraum basiert überwiegend auf fragmentarischen terrestrischen Bohrkernen, ergänzt durch marine Bohrkerne. Um unser Verständnis der Entwicklung von Klima und  Flora während dieser Periode zu verbessern, wurde 2013 während der ICDP-Bohrung im Ohrid-See ein 550m-Bohrkern entnommen. Vorläufige geochemische, Pollen- und  Kieselalgen-Analysen zeigen eine kontinuierliche Sedimentation über die letzten 1,3 Ma und weisen auf wesentliche Veränderungen der Gehalte an anorganischem   Kohlenstoff, Pollen und Kieselalgen hin, korrespondierend zu den marinen Isotopenstufen (MIS). Unter Berücksichtigung des verringerten globalen Eisvolumens und der  neigungsbedingt kürzeren Klimazyklen während dieser Periode, die in marinen Bohrkernen beobachtet wurde, sind die Untersuchungsziele diese Antrags:

  1. die Bestimmung der Pflanzenvielfalt in einem südlichen Rückzugsraum während der Entstehung des Ohrid-Sees und vor dem Übergang zum Mittleren Pleistozän mit Fokus auf Überreste subtropischer Arten,
  2. die Rekonstruktion von Umwelt- und hydrologischen Veränderungen im Ohrid-Becken, die zur Entstehung des Sees geführt haben,
  3. die Bestimmung der Haupteinflussfaktoren für terrestrische und aquatische Ökosystemveränderungen seit der Entstehung des Sees in einem neigungsbestimmten Klima (41-ka-Zyklen) zwischen MIS 41 und MIS 35, und
  4. die quantitative Rekonstruktion und Bewertung der Natur und des Umfangs der Klimaschwankungen zwischen MIS 41 und MIS 35 im östlichen Mittelmeerraum.

Diese Ziele werden in zwei Schritten bearbeitet und werden die ersten hochaufgelösten Pollen- und Nicht-Pollen-Palynomorphen- und Holzkohle-Daten liefern, ein Lipid-Biomarker Verzeichnis für Fluvial-, Torfmoor- und See-Phasen sowie eine aus Biomarkern abgeleitete quantitative Rekonstruktion der Seeoberfläche (TEX86) und der Lufttemperaturen (MBT/CBT) während des Unteren Pleistozäns im Mittelmeerraum. Ergänzende tephrochronologische, sedimentologische, geochemische und Kieselalgen-Analysen des gleichen Zeitraums werden unabhängige chronologische Kontrollpunkte liefern und unser Verständnis für Veränderungen der Seehydrologie, die Artenwechsel bei aquatischen Organismen vorantreiben, verbessern.

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