[Spieß] Seismic Pre-Site Survey for ICDP Drilling Locations at Lake Nam Co, Tibet
German Title: Seismische Erkundung von ICDP Bohrlokationen im Nam Co See, Tibet
Abbreviation: 342
Current Status: approved
Main Applicant:Prof. Dr. Volkhard Spieß
Resources Recipient
Other Persons
Dr. Torsten Haberzettl
Nora Schulze
Conveyor
Begin: 1 February, 2015
Conveyor
End: 31 January, 2017
Conveyor
Duration: 24
Year: 2015
Description
Auf Basis einer kleinen gemeinsamen seismoakustischen Vermessung der Universitäten Bremen und Jena und dem Institute of Tibetan Plateau Research der Chinesischen Akademie der Wissenschaften konnte eine außergewöhnliche Sedimentmächtigkeit bestätigt werden für Nam Co, einen der größten Seen auf dem Tibet Plateau and der Nahtstelle zwischen Westwindzone und dem Sommer Monsun aus dem Indischen Ozean. Nach der vorläufigen Interpretation spricht viel dafür, daß der See eine Sedimentfüllung von mehr als 700 Meters aufweist, die größtenteils ungestört und feinkörnig sind. Deutliche Schichtung und wenig oder nicht gestörte Sediment deutet auf ruhige und kontinuierliche Sedimentation über die Zeitraum der Sedimentation hin. Dementsprechend erscheint der Nam Co See als ein geeignete Lokation von globaler Bedeutung für das ICDP Bohrprogramm, positioniert in einer Schlüsselregion für Rekonstruktionen der Monsungeschichte, der tektonischen und klimatischen Entwicklung des Plateaus, aber auch von endemischen Arten in diesem isolierten Lebensraum. Bohrungen können wichtige Ergebnisse zu Paläoklima, Paläoumwelt und Hydrologie über mehrere Glazial-Interglazial Zyklen liefern, denn zahlreiche Multiproxy Untersuchungen an einem Sedimentkern aus dem See lieferten überzeugende Ergebnisse für die letzten 24,000 Jahre.Diese Ergebnisse belegten das Potential des Nam Co Sees als Geoarchiv, aber Art, Mächtigkeit und die im See dokumentierten geologischen Zeiträume sind bislang noch unbekannt. Dementsprechend wird eine umfangreichere Vermessungskampagne vorgeschlagen, um die sedimentären Strukturen und Prozesse zu verstehen und geeignete Bohrlokationen vorschlagen zu können. Dazu sollen eine mikro GI Gun und ein 32-Kanalstreamer aus Einzelhydrophonen eingesetzt werden, um eine tiefere Signaleindringung zu erzielen und die Ablagerungsräume, Sedimentmächtigkeiten und geologische Entwicklung im Lichte der Klimaveränderungen, Seespiegelschwankungen und der tektonischen Deformation. Basierend auf den vorläufigen Daten, mehr als 700 Meter Sediment könnten über mehrere hunderttausend bis zu einigen Millionen Jahre lange Zeitsieren liefern, in Abhängigkeit von den vorherrschenden Sedimentationsraten.Über die Datenakquisition, die Feldarbeiten und das Datenprozessing hinaus sollte eine sorgfältige Analyse eines flächenhaften Liniennetzes, das während geschätzter 20 Surveytage abgefahren werden soll, tiefere Einblicke in die Muster des Sedimenttransportes und der -verteilung, der Akkumulationsraten, den möglichen Einfluß von regionaler Vegletscherung, die möglichen Schwankungen des Seespiegels, die Schaffung von Ablagerungsraum als Funktion der Zeit und die Sedimenttypen in der Nähe vorgeschlagener Bohrungen im Hinblick auf Reflexionsstäre, Körngröße, Reflektorkontinuität, teektonischen Störungszonen und deren Versatz liefern, um daraus die Entwicklungsgeschichte des Sees über die Zeit zu rekonstruieren.